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Vergleichswertmethode

Die Vergleichswertmethode (hedonischer Wert) ist eine der gängigsten Methoden zur Immobilienbewertung in der Schweiz und wird häufig verwendet, um den Verkehrswert von Immobilien zu ermitteln. Diese Methode basiert auf dem Prinzip, dass der Wert einer Immobilie durch den Vergleich mit ähnlichen, kürzlich verkauften Objekten bestimmt wird. Sie ist besonders geeignet für die Bewertung von Wohnimmobilien wie Einfamilienhäusern, Eigentumswohnungen und Grundstücken. 

Funktionsweise der Vergleichswertmethode

Die Vergleichswertmethode kann in zwei Hauptkategorien unterteilt werden: das direkte und das indirekte Vergleichswertverfahren. 

Direktes Vergleichswertverfahren: Hierbei werden Immobilien herangezogen, die in der Nähe liegen und ähnliche Merkmale aufweisen, wie Grösse, Bauweise und Zustand. Wenn beispielsweise ein Nachbarhaus verkauft wurde, das in Bezug auf Lage und Ausstattung vergleichbar ist, kann der erzielte Kaufpreis als Referenzwert verwendet werden. 

Indirektes Vergleichswertverfahren: Da es oft nicht genügend direkte Vergleichswerte gibt, wird in der Praxis häufig das indirekte Verfahren angewendet. Dabei werden historische Kaufpreise von ähnlichen Immobilien analysiert und in verschiedene Segmente unterteilt, wie Lage, Baujahr und Immobilientyp. Aus diesen Daten werden Durchschnittspreise ermittelt, die dann als Basis für die Bewertung dienen. Korrekturen in Form von Zu- oder Abschlägen werden vorgenommen, um spezifische Merkmale der zu bewertenden Immobilie zu berücksichtigen. 

    Vorteile der Vergleichswertmethode

    Ein wesentlicher Vorteil der Vergleichswertmethode ist, dass sie die aktuelle Marktsituation und reale Kaufpreise berücksichtigt. Dies ermöglicht eine realistische Einschätzung des Verkehrswerts, die sich an den tatsächlichen Marktbedingungen orientiert. Die Methode ist besonders nützlich in urbanen Gebieten, wo die Nachfrage hoch und die Preise dynamisch sind. 

    Einschränkungen

    Trotz ihrer Vorteile hat die Vergleichswertmethode auch ihre Grenzen. Sie kann Schwierigkeiten haben, wenn es um sehr individuelle oder einzigartige Immobilien geht, für die es kaum vergleichbare Objekte gibt. In solchen Fällen kann die Bewertung ungenau sein, da die Methode stark von den verfügbaren Vergleichsdaten abhängt. 

    Fazit

    Insgesamt ist die Vergleichswertmethode ein bewährtes Verfahren zur Immobilienbewertung in der Schweiz. Sie bietet eine gute Grundlage für die Ermittlung des Verkehrswerts und hilft Eigentümern sowie Käufern, informierte Entscheidungen zu treffen. Durch die Berücksichtigung realer Marktpreise und vergleichbarer Objekte ist sie besonders wertvoll in einem sich ständig verändernden Immobilienmarkt.